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Zwischen Hörsaal und Businessplan: Innsbrucks Wachstumsbranchen für Gründer

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Microsoft, Reddit und Dropbox – drei Unternehmen, die heute viele Studierende weltweit und in Innsbruck täglich nutzen und die eine Gemeinsamkeit teilen. Ja, es sind Tech-Unternehmen. Aber: Mindestens einer der Gründer war in der Start-up-Phase noch Student. Drew Houston studierte während der Gründung des Cloud-Speicherdienstes Dropbox am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Auch Bill Gates war während der ersten Schritte von Microsoft noch an der Harvard University eingeschrieben. Alle drei Unternehmen zeigen, dass auch Studierende erfolgreich ein Start-up auf den Weg bringen können. Doch welche Branchen bieten in und um Innsbruck besonders viel Potenzial für Gründer und Gründerinnen zwischen Hörsaal und Businessplan?

Gründen als Student – das ist wichtig

In Österreich bessern viele Studierende das monatliche Budget mit einer geringfügigen Beschäftigung auf. Damit eine Beschäftigung als Dienstverhältnis anerkannt wird, dürfen 518,44 Euro Einkommen monatlich (Stand: 2024) nicht überschritten werden. Gerade Studierende in den IT- und Technik-Berufen schlagen immer häufiger einen anderen Weg ein – über die Selbstständigkeit.

Die Gründung eines Start-ups setzt jedoch einige wichtige Entscheidungen voraus. Wer künstlerische Leistungen anbietet oder sein Start-up als Coach mit Seminaren und Workshops gründet, unterliegt nicht der Gewerbeordnung und benötigt damit keinen Gewerbeschein. Achtung: Beratertätigkeiten unterliegen dagegen der Gewerbeordnung.

Wird ein Gewerbeschein benötigt, ist der Antrag bei der Bezirksverwaltungsbehörde des Gewerbestandortes zu stellen. Studierende sollten bedenken, dass nicht alle Gewerbe frei ausgeübt werden dürfen. Reglementiertes Gewerbe und Teilgewerbe dürfen nur mit einem Befähigungsnachweis betrieben werden.

Studium vs. Start-up

In Innsbruck verbinden sich Rahmenbedingungen, dank welcher das Gründen eines Start-ups auch für Studierende attraktiv wird. Die Stadt Innsbruck und die Region Tirol fördern Gründer und Gründerinnen. Die Universität Innsbruck bietet das nötige Know-how und den oft entscheidenden Wissenstransfer an und verschiedene Einrichtungen greifen jungen Gründenden mit praktischer Hilfe unter die Arme. Studierende müssen sich trotz dieser Voraussetzungen immer noch auf das Studium konzentrieren. Nimmt der Businessplan Gestalt an, braucht es eine klare Zielsetzung, um Ressourcen optimal zu verteilen – damit nicht Studium oder Start-up auf der Strecke bleiben.

Marketingstrategie nicht vernachlässigen

Gründer müssen Details im Auge behalten. Es braucht einen Businessplan, die Finanzierung muss stehen und das Marketing benötigt eine solide Basis. Hier spielen auch Werbeartikel als Teil des Marketing-Mix von Start-ups eine Rolle, die sich beispielsweise auf Messen verteilen lassen. Ob klassische Flyer oder digitale Ads eingesetzt werden, hängt vom Zielgruppenfokus und der Branche ab. Ein ausgewogener Marketing-Mix ist für Start-ups von entscheidender Bedeutung, da er eine solide Grundlage für das Wachstum und die Etablierung auf dem Markt bietet. Durch die Kombination verschiedener Marketinginstrumente wie Online-Werbung, Social Media und Print können Start-ups ihre Reichweite maximieren und potenzielle Kunden auf verschiedenen Kanälen ansprechen.

Branchen, die in Innsbruck boomen

Branchentipp Nr. 1: Tech und Innovation

Angesichts eines zunehmenden Digitalisierungsgrades und der Einführung von KI-Systemen ist der Technologie-Sektor eine starke Wachstumsbranche. Innsbruck bietet Studierenden mit seiner Universität unter dem Schlagwort Entrepreneurial University ungewöhnlich gute Startbedingungen in diesem Betätigungsfeld.

Neben einer konkreten Leistungsvereinbarung engagiert sich der Standort mit einer Wissens- und Technologietransfer-Einrichtung sowie einer Einrichtung zur Sicherung und Verwertung von geistigem Eigentum. Dass in Innsbruck und Tirol die Technologiebranche wächst, unterstreichen zwei Beispiele: die BE-terna Gruppe und Ionicon.

Bei BE-terna liegt der Fokus auf ERP-, BI-, CRM- und HRM-Lösungen. Im Unternehmensvergleich gehörte die BE-terna Gruppe 2021 zu den Top 20 der umsatzstärksten Unternehmen in Innsbruck. Ionicon ist ein Spezialist in der Fertigung von hochspezialisierten Geräten für die Luftanalyse. Diese kommen in der Umwelt- und Klimaforschung zum Einsatz. Das Unternehmen zeigt den starken Innovationstransfer von der Universität Innsbruck in den Technologie-Sektor, denn auch Ionicon ist eine Ausgründung der Universität.

Branchentipp Nr. 2: E-Commerce und Online-Marketing

Österreich folgt einem allgemeinen Trend: Das Einkaufsverhalten verschiebt sich zunehmend Richtung E-Commerce. Besonders Bekleidung sowie Elektroartikel und Möbel gehören zu den Topsellern im Distanzhandel. In seiner E-Commerce-Studie 2022 prognostizierte der Handelsverband ein Wachstum von acht Prozent. Ein besonders deutliches Wachstum erreichte das Mobile Commerce.

Für Studierende ergeben sich an dieser Stelle verschiedene Möglichkeiten, um ein Start-up zu gründen. Der Aufbau eines Online-Shops ist sicher die naheliegende Lösung. Gerade der zunehmende Einfluss von KI macht sich in der Branche bemerkbar. Viele Aufgaben können automatisiert werden, womit sich neue Geschäftsfelder anbieten.

Start-ups lassen sich direkt um die Automatisierung aufbauen. Gleichzeitig besteht die Chance, neben dem Studium über Print-on-Demand Lösungen ins E-Commerce einzusteigen. KI wird mittelfristig auch den Suchmaschinenmarkt beeinflussen. Speziell Studierende aus den MINT-Fächern können sich mit einem Start-up in diesem Bereich – Stichwort Suchmaschinenoptimierung und Google SGE – positionieren und Know-how zwischen Studium und Start-up transferieren.

Branchentipp Nr. 3: Tourismus und Freizeit

Innsbruck gilt als Tor zu den Alpen. Nach den einschneidenden Veränderungen der Corona-Pandemie ist die Branche wieder auf Wachstumskurs. Studierende profitieren davon durch Jobs im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung. Gerade die vergangenen Jahre zeigen aber auch, dass der Tourismus- und Freizeitbereich neue Wege gehen muss.

An diesem Punkt fallen Schnittstellen zwischen der Digitalisierung und der Freizeitbranche auf, an die vor drei bis vier Jahren niemand gedacht hat. Apps fürs Smartphone können beispielsweise bei der Planung von Reisen unterstützen – anhand der Präferenzen des Nutzers und mithilfe von KI.

Innsbruck bietet in diesem Zusammenhang optimale Rahmenbedingungen. Hier verbinden sich das Know-how aus dem Studiengang Tourismus- und Freizeitwirtschaft am MCI Innsbruck, die Angebote rund um Entrepreneurship und Angebote wie der InnCubator zu einem Mix, der interdisziplinäres Gründen fördert und Start-ups besondere Chancen bietet.

Tags: Allgemein

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