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Hans Peter Haselsteiner an der Uni Innsbruck

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Am 24. November 2016 beehrte der bekannte Industrielle Hans Peter Haselsteiner (HPH) die Universität Innsbruck mit einem Vortrag zum Thema #öxit und Norbert Hofer. Mittlerweile ist die Wahl geschlagen und ganz Europa ist der sprichwörtliche Stein von Steinmeier vom Herzen gefallen, da VdB nun das höchste Amt inne hat. Trotz oder vielleicht gerade wegen diesem glücklichen Wahlausgang lohnt sich eine kritische Betrachtung des Vortrags im Hörsaal F im ältesten Teil der Universität Innsbruck (Rechtsfakultät).

Das Problem mit den Filterblasen

In den Medien ist bezüglich Rechtspopulismus oft die Rede von sogenannten Filterblasen, welche von den sozialen Medien befeuert werden. Eine simple Beschreibung würde folgendermaßen aussehen.

Möchtegern-Journalisten erstellen bestimmte Fake News, die nur darauf abzielen vorgefasste Meinungen zusätzlich zu bestärken. Diese Vorgehensweise erzeugt einen emotionalen Zuspruch, der wiederum das häufige „Liken“ und „Sharen“ der gefälschten Nachrichten begünstigt. Die automatisch arbeitenden Algorithmen der großen sozialen Plattformen (zB Facebook) registrieren diesen Zuspruch und reihen die Nachrichten den passenden Nutzern sehr prominent in die Timeline ein. Dadurch verstärkt sich der Effekt und ab einem gewissen Punkt bekommen die betroffenen Personen nur mehr dieses ideologische Futter ohne Gegenmeinungen vorgesetzt. Eine vernünftige Meinungsbildung ist in dieser Blase nicht mehr möglich.

Der Vortrag von Hans Peter Haselsteiner: Von einer Blase in die Nächste!

Objektiv betrachtet sind viele Aussagen der aggressiven HPB Kampagne korrekt. Österreich profitiert sehr stark von der EU und ein geschlossenes Europa wird in der Zukunft noch viel wichtiger werden. Die FPÖ hat seit Jahrzehnten Stimmung gegen die EU gemacht und begann nach den negativen Folgen des #brexit diese Wahrheit zu leugnen. Nach einem Wahlsieg wäre Österreich viel näher an EU-kritische Staaten (Visegrád) gerückt.

Doch wenn all diese Aussagen einem wachen Verstand einleuchten, dann ist die Art, wie die Fakten vom ehemaligen STRABAG-Chef präsentiert wurden, einfach unnötig und übertrieben. In dem Hörsaal der Uni Innsbruck fanden sich hauptsächlich Befürworter der EU ein, aber Studenten wollen trotzdem kritische Fragen stellen und tiefgreifende Antworten erhalten. Diese klugen Fragen wurden in der offenen Diskussion stark unterdrückt, teilweise ins Lächerliche gezogen und immer wieder mit den gleichen hetzerischen Antworten abgespeist.

Gerade an einer Universität sollte eine andere Gesprächskultur herrschen und es darf keinesfalls eine Filterblase gegen die nächste Blase ausgetauscht werden. Genau dieser Eindruck entstand jedoch im Hörsaal F. Egal wie schlimm die möglichen Konsequenzen sind, es dürfen nicht die Waffen der Populisten hervorgekramt werden um sie abzuwenden. Filterblasen müssen mit harten Fakten zum Platzen gebracht werden und genau dafür steht auch eine universitäre Ausbildung. Hans Peter Haselsteiner meinte wohl eine ganz andere Art von Publikum vor sich zu haben. Diese Veranstaltung der Junos (Studentengruppe der NEOS) ging in dieser Hinsicht wohl in die Hose und war der Uni Innsbruck so nicht würdig.

Tags: Allgemein · Universität Innsbruck

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